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Regional Campaign
Concept
Die Region Chemnitz steht –
wie viele Industriestandorte – vor großen Transformationen, wie
demografischer Wandel, Fachkräftemangel und
Digitalisierung.
Doch anstatt nur auf technische Lösungen zu setzen, rückt ein
neues Thema in den Fokus: Smart Soft Skills . Fähigkeiten wie
Kommunikation, Anpassungsfähigkeit, Teamarbeit und kreative
Problemlösung gelten zunehmend als Schlüsselkompetenzen für
eine zukunftsfähige Region.
Im europäischen Projekt x-Inno Radar, getragen von Partnern aus acht Industrieregionen, wird genau dieser Aspekt erforscht – in die Region Chemnitz mit einem besonderen Blick auf die Rolle von Makerspaces. In Chemnitz zeigt sich: Diese kreativen Orte sind mehr als nur Werkstätten. Sie sind lebendige Lernlabore, in denen Menschen jeden Alters und Hintergrunds durch praktisches Tun zentrale Kompetenzen entwickeln – ganz ohne Noten, Leistungsdruck, formalen Lehrplan oder Hierarchie.
In Makerspaces wie dem Vector Lab, bei Projekten wie Makers United oder Veranstaltungen wie den 'Fail Forward' zeigt sich, wie informelles Lernen Smart Soft Skills auf natürliche Weise aktiviert. Beim gemeinsamen Tüfteln, Scheitern und Weiterentwickeln entstehen Vertrauen, Resilienz und Innovationsfähigkeit – Fähigkeiten, die für Unternehmen und Gesellschaft gleichermaßen relevant sind.
Chemnitz geht noch weiter: Mit Pilotprojekten wie „R&D meets Garage Makers“ oder „HutzenHub Soft Skillz“ wird gezielt daran gearbeitet, die Lücke zwischen industriellen Strukturen und kreativen Communities zu schließen. In Co-Creation-Workshops treffen KMU, Forschung, R&D und Makerszene aufeinander – nicht nur zum gemeinsamen Prototyping, sondern zur gegenseitigen Kompetenzentwicklung.
Ein zentrales Ziel von Kreatives Chemnitz als regionalem Projektpartner ist es, die oft unsichtbaren, aber hochwirksamen sozialen Kompetenzen der Maker-Kultur sichtbar, übertragbar und strategisch nutzbar zu machen. Mit fast 45 aktiven Makerspaces in Sachsen besteht die Chance, ein flächendeckendes Netzwerk für Soft-Skill-Entwicklung zu etablieren – niederschwellig, partizipativ und zukunftsorientiert.
Ob als „Society Seedbeds“ in
temporären Pioneer Labs mit Mini-Maker Events oder als Brücke
zwischen Bildungsinstitutionen und kreativen Orten – die
Chemnitzer Pilotprojekte zeigen, dass Smart Soft Skills nicht
unterrichtet, sondern erlebt und ausgetauscht werden müssen.
Durch kreatives Handeln, gemeinsames Scheitern und offenes
Lernen entsteht eine neue Innovationskultur – von der Basis bis
zur Industrie.
Unser gesamtes Regional Campaign Concept kann
unten stehend heruntergeladen und nachgelesen werden.
Mehr über das
Projekt, regionale Initiativen und übertragbare Formate
erfahren Sie hier:
www.x-inno-radar.eu
LinkedIn – x-Inno Radar
x-Inno Radar Partnertreffen in Františkovy Lázně und Cheb, 31. März – 2. April 2025
In der malerischen Kurstadt Františkovy Lázně und dem historischen Cheb fand das internationale Partnertreffen des Projekts x-Inno Radar statt. Ziel der Zusammenkunft: die Entwicklung gemeinsamer Pilotprojekte zur Förderung von Soft Skills und Innovation in europäischen Industrieregionen.
Am Montag startete das Treffen im traditionsreichen Hotel Pawlik in Františkovy Lázně. Nach einer Begrüßung durch die tschechischen Kolleg*innen und das Leibniz-Institut für Länderkunde wurden der Status der Erhebungen, die regionalen Profile sowie die Toolbase von Otelo präsentiert. Besonders eindrücklich war der Programmpunkt "Inspired-by", bei dem lokale Best Practices und weitere innovative Ansätze vorgestellt wurden – ein wertvoller Impulsgeber für den Austausch.
Am Dienstag ging es mit dem Bus in das nahegelegene Cheb, wo in den Räumlichkeiten der IHK intensiv an vier thematischen Strängen gearbeitet wurde. In parallelen Sessions entwickelten die internationalen Partner konkrete Pilotideen – stets begleitet von Best-Practice-Beispielen und moderiert von erfahrenen Pilot-Leiter*innen.
Jede Session mündete in einem abgestimmten Pilotkonzept und einem klaren Plan für die nächsten Schritte. In den Diskussionen wurden wichtige Themen wie die Integration internationaler Fachkräfte, regionalspezifische Herausforderungen und neue Formen der Soft-Skill-Vermittlung behandelt. Besonders eindrücklich: die „Avocado-Metapher“, mit der die Reifung von Wissen zur Erfahrung symbolisch veranschaulicht wurde.
Der Abschlusstag begann mit einem Steuerungstreffen, gefolgt von einem intensiven Block zu Kommunikation, Markenbildung und den bevorstehenden nationalen Kick-Off-Seminaren.
Das x-Inno Radar Partnertreffen war weit mehr als ein Arbeitsmeeting. Es war ein Ort der Ideen, der gelebten Kooperation und des Vertrauensaufbaus. Die erarbeiteten Pilotprojekte, der offene Austausch zwischen den Regionen und die gemeinsam entwickelten Konzepte zeigen, wie europäische Zusammenarbeit in der Praxis aussehen kann – kreativ, strategisch und menschlich.
Zukunftskompetenzen stärken: Soft Skills im Fokus der Chemnitzer Arbeitswelt
Kommunikation, Teamfähigkeit, Problemlösung: Soziale und zwischenmenschliche Kompetenzen – sogenannte Soft Skills – sind für die moderne Arbeitswelt essenziell. Das bestätigt eine aktuelle Umfrage des europäischen Projekts x-Inno Radar, die in acht mitteleuropäischen Regionen durchgeführt wurde – darunter auch Chemnitz und Umgebung. Die Ergebnisse zeigen: In Chemnitz werden Soft Skills als wichtig erkannt, aber noch zu wenig gefördert und trainiert.
Hintergrund der Studie
Die Umfrage wurde im Frühjahr 2025 in Deutschland, Österreich, Italien, Belgien, Polen, Tschechien, der Slowakei und Slowenien durchgeführt. Insgesamt nahmen 138 Personen aus verschiedenen Branchen und Altersgruppen teil, darunter 23 aus der Region Chemnitz. Ziel war es, zu erheben, welche Soft Skills im Berufsalltag gebraucht werden, wie und wo sie erworben werden – und welche regionalen Unterschiede und Bedarfe bestehen.
Chemnitz im europäischen Vergleich: Aufholbedarf bei Soft-Skills-Förderung
In der Region Chemnitz gaben viele Befragte an, dass Problemlösungskompetenz, Kommunikationsfähigkeit und Teamarbeit zu den wichtigsten Fähigkeiten in ihrem beruflichen Alltag zählen. Dennoch zeigt sich ein eklatanter Unterschied zur Wahrnehmung in anderen Regionen: Nur 5 % der Chemnitzer Teilnehmenden hatten bisher an einem gezielten Soft-Skills-Training teilgenommen – der niedrigste Wert im gesamten Vergleich. Zugleich äußerten die Befragten aus Chemnitz, dass interne Kommunikationsprobleme, Fachkräftemangel sowie die Herausforderungen durch technologische Veränderungen zu den größten Problemen in ihren Arbeitsumfeldern zählen. Hier können gerade Soft Skills helfen, Brücken zu bauen – etwa durch bessere Teamkommunikation, strukturiertes Feedback oder kreative Lösungsansätze.
Wunsch nach praktischen Lösungen und Weiterbildung
Trotz der geringen bisherigen Nutzung von Trainingsangeboten ist die Bereitschaft zur Weiterbildung in Chemnitz hoch:
Empfehlungen für die Region Chemnitz
Die Studienautor*innen leiten konkrete Handlungsansätze für Chemnitz ab:
„Soft Skills sind kein Luxus, sondern eine Voraussetzung für funktionierende Teams, Innovationsfähigkeit und Fachkräftesicherung. Gerade in industriell geprägten Regionen wie Chemnitz helfen sie, Wandel aktiv zu gestalten und neue Arbeitskulturen zu entwickeln“, so das Fazit aus der Studie.
Vertiefungsworkshop Fokusgruppe //
24.10.2024 Chemnitz
Wie könnten Soft-Skills-Kompetenzen aus den
Makerspaces genutzt werden in Industrie und
Unternehmen?
In kleinerer Runde fand im
Anschluss an unsere Veranstaltung ein Workshop- und
Diskussionsrunde statt.
Daraus können wir
die folgenden Ansatzpunkte für weitere
Schritte innerhalb des X-Inno Radar-Projekts
ableiten;
In Makerspaces lernen Menschen nicht nur technische
Fähigkeiten, sondern auch wichtige soziale und
kommunikative Fähigkeiten, die in der Arbeitswelt von
heute zunehmend gefragt sind
Die Mitarbeiter:innen und Mitglieder:innen von Makerspaces sind
selbst für ihre Projekte verantwortlich und müssen eigenständig
Entscheidungen treffen, Zeitpläne einhalten, Zusammenarbeit und
Unterstützung suchen und ihre Ressourcen effektiv nutzen. Diese
Fähigkeiten zur Selbstorganisation, Eigenmotivation und
Selbstverantwortung sind in Unternehmen und Industrie
sehr wertvoll.
Sie ermöglichen es den Mitarbeiter:innen, autonom zu arbeiten
und gleichzeitig Verantwortung für ihre Arbeit zu
übernehmen.
Makerspaces sind ein idealer Ort, um unkonventionelle
Denkweisen und kreative Problemlösungsstrategien zu
fördern
In Makerspaces arbeiten oft Menschen mit
unterschiedlichen Fähigkeiten und Perspektiven
zusammen, was die Entwicklung starker Teamarbeit und
Zusammenarbeit fördert. In Unternehmen können diese
Fähigkeiten genutzt werden, um interdisziplinäre
Teams zu bilden, die effektiver zusammenarbeiten,
Ideen austauschen und kreative Lösungen
finden. Besonders in der Produktentwicklung oder in
Innovationsprojekten ist die Fähigkeit zur engen Zusammenarbeit
entscheidend.
Mentoring-Programme können etabliert werden,
um jüngere Talente in den Makerspaces mit erfahrenen
Fachkräften zu verbinden, oder umgekehrt um Fachkräften mit
erfahrenen Makerspace-Mitarbeiter:innen in deren Arbeit
einzubeziehen. Auf diese Weise kann ein
nachhaltiger Austausch von Soft Skills
geschaffen werden.
Makerspaces bieten Innovationskultur und eine
ideale Umgebung, um den Unternehmergeist zu fördern und die
Innovationsfähigkeit von Mitarbeitern zu steigern.
Mit Interaktive Projekte in Makerspaces, können
Unternehmen ihre Mitarbeiter in der Teamarbeit
und effektiven Kommunikation schulen.
Gemeinsam mit KMUs und Industrieunternehmen können Makerspaces
an konkreten Projekten arbeiten, bei denen Mitarbeiter:innen
aus der Industrie mit Maker-Communities zusammenkommen, um
reale Herausforderungen zu lösen oder Prototypen zu
entwickeln.
Durch die Zusammenarbeit mit KMUs und Industrieunternehmen
können Makerspaces ihre Agilität und
Flexibilität weiter ausbauen. KMUs profitieren von der
Möglichkeit, schnell auf innovative, agile
Arbeitsweisen aus dem Makerspace-Umfeld
zurückzugreifen, die oft weniger formal und schneller
umsetzbar sind als traditionelle
Unternehmensstrukturen.
In der Region Chemnitz gibt es zahlreiche
Hochschulen und Forschungsinstitute, die mit
der Industrie zusammenarbeiten. Makerspaces
könnten als Partner für
praxisorientierte Forschungsprojekte dienen,
bei denen Studenten, Unternehmen und Maker gemeinsam an
Lösungen arbeiten.
Die Zusammenarbeit zwischen Makerspaces und
Industrieunternehmen in Sachsen, insbesondere in der Region
Chemnitz, bietet enorme Potenziale für beide Seiten.
Makerspaces können durch die Integration von
Soft-Skills und kreativen Problemlösungsansätzen die
Innovationskraft und Agilität von KMUs und Industriebetrieben
stärken, während sie gleichzeitig von Ressourcen, finanzieller
Unterstützung und wertvollen Netzwerken profitieren. Diese
Kooperationen ermöglichen es, neue
Arbeitsweisen zu etablieren, nachhaltige
Partnerschaften aufzubauen und die Entwicklung von
zukunftsfähigen Produkten und Lösungen voranzutreiben.
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FOCUSGROUP TREFFEN & VERANSTALTUNG Industrie trifft
Makerspaces - Orte für kreative Lösungen /
24.10.2024 Chemnitz
Das erste
Fokusgruppentreffen und eine
Veranstaltung mit der Digitalagentur Sachsen
(DiAS) „Industrie trifft Makerspaces - Orte für kreative
Lösungen“, fand statt
am 24.10.2024 in Chemnitz.
Diese Veranstaltung bracht
für uns 50 Teilnehmer:Innen aus verschiedenen
Interessengruppen der Kreativwirtschaft, der Industrie,
Kleinunternehmen (KMUs), Kulturinstitutionen und
Makerspaces zusammen um Inspiration und
Austausch zu verschiedenen Ansätzen des Konzepts Makerspaces zu
ermöglichen.
Wir haben
Best-Practice Beispiele und
Herausforderungen gehört und haben diskutiert,
wie Makerspaces in unterschiedlichen Kontexten gestaltet sowie
Verbindungen und Kooperationen mit Unternehmern und der
Industrie geschaffen werden können.
Referent:innen
waren:
Nick Grimm (Sternenlabor
e.V.), Stefan Kittler (Kinder- und Jugendhaus Insel Dresden),
Nadine Knödler (aufweiterflur), Caroline Kügler (Holzkombinat),
Dennis Mußdorf (Digitalagentur Sachsen), Gunter Schulz
(Designer) und Jonas Titus Kerber (Vector Lab
Kreativachse)
Das Thema Soft
Skills wurde in mehreren Reden hervorgehoben und in
den anschließenden Workshop vertieft.
Soft Skills wurden
hauptsächlich als Notwendigkeit für Verbindung und
Austausch genannt.
Es wurde betont dass Soft
Skills in Makerspaces genau so wichtig sind wie technische
Fähigkeiten, da sie das Fundament für eine erfolgreiche
Zusammenarbeit, kreative Problemlösung und eine offene,
inklusive Atmosphäre bilden:
Soft Skills wie
Kommunikation, Teamarbeit und
Empathie sind entscheidend, um Menschen mit
unterschiedlichen Fähigkeiten und Hintergründen in ein
produktives Umfeld zusammen zubringen.
kritisches Denken,
Flexibilität und Kreativität ermöglichen es,
außerhalb des Gewohnten zu denken, neue
Lösungsansätze zu finden und komplexe
Herausforderungen gemeinsam zu
bewältigen.
Makerspaces sind mehr als
nur Werkstätten – sie sind lebendige, dynamische
Communities.
Soft Skills wie
Netzwerken, Konfliktmanagement und die
Fähigkeit, Vertrauen aufzubauen, sind entscheidend, um
langfristige Beziehungen zwischen Maker, Designer und anderen
kreativen Köpfen zu etablieren und eine starke,
unterstützende Gemeinschaft zu fördern.
Außerdem sind Soft-Skills
essenziell um Wissen effektiv zu vermitteln,
anderen bei der Weiterentwicklung zu unterstützen und
sicherzustellen, dass alle Menschen das Gefühl haben, sich in
der Gemeinschaft wohl und respektiert zu fühlen.
Anpassungsfähigkeit,
Selbstreflektion und Empathie werden zum
Förderung von Flexibilität und Inklusion
hervorgehoben.
Die Teilnehmer:innen waren
sich einig, dass Soft Skills in Makerspaces eine
Notwendigkeit sind und dass es diverse Möglichkeiten
gibt, diese Skills aus Makerspaces im Austausch mit
Industrie und KMUs zu nutzen und auch nachhaltig
umzusetzen.
Die erste
Partnerveranstaltung des Interreg CE-Projekts x-Inno Radar ist
abgeschlossen!
Das Projekt untersucht, wie
wir den industriellen Wandel in Mitteleuropa durch die
Aktivierung und Stärkung von Soft Skills vorantreiben können.
Mit viel Motivation und Enthusiasmus für den weiteren Verlauf
des Projekts kehrten wir aus Vorchdorf, Österreich, zurück.
Dank dieser wertvollen gemeinsamen Zeit mit den neun anderen
Partnerorganisationen hat sich der Teamgeist sofort auf ein
höheres Niveau gehoben.
Während dieses ersten physischen Treffens lernten sich die Partner besser kennen. Wir haben uns gegenseitig motiviert und unser Wissen gebündelt. Es war auch wichtig, dass wir die Erwartungen an das Projekt auf einen Nenner brachten.
Alle Teilnehmer engagierten sich sehr aktiv während der Inspirationssitzungen und verschiedenen Workshops. Indem wir über unsere Zielgruppen nachdachten und mit Personas und Kommunikation arbeiteten, tauchten wir gemeinsam tiefer in das Projekt ein. So ist nun auch die Definition von Soft Skills – auch bekannt als 21. Jahrhundert-Fähigkeiten oder humane Fähigkeiten – für alle klar.
Die dreitägige Veranstaltung brachte auch Fortschritte auf praktischer Ebene. Die europäischen Partner trafen präzisere Vereinbarungen und eine klarere Rollenverteilung. Wir ergänzten unseren Zeitplan für die kommende Projektperiode mit Deadlines und den nächsten gemeinsamen Aktivitäten.
Ein herzlicher Dank geht an
Otelo Egen und Creative Region Linz für die Ausrichtung dieses
ersten Partnermeetings. Das nächste Partnertreffen ist für
April 2025 geplant. Dann lädt uns unser tschechischer Partner
nach Karlsbad ein.
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